- Was wächst trotz Trockenheit?
- Zuckergehalt der Blätter - Brixwert - wir wollens wissen.
Dinner in the Garden, Kräuterernte, Brix-Offenbarung
Dinner in the Garden, Kräuterernte, Brix-Offenbarung
Vorbereitungen für Dinner in the Garden, Karin-Opitz Kreher war Interviewpartner, Köchin, Inspiration zum Fermentieren, dann haben wir die Kräuterernte begonnen, die neue Trockenscheune von Monique hergerichtet und eine Art Erleuchtungserlebnis mit einer einfachen optischen Messung bewirkt - Brixwert bestimmen.
Dinner in the Garden, diesmal mit "Partzelt", Trockenhalle, Verarbeitungsraum, Sonnenschutz und was uns noch alles einfällt, wenn da nicht 3 cbm Mist im Weg waren, die Bernie und ich schnell wegräumten auf einen neuen Komposthaufen. Das war sowieso nötig, da sich der 40-jährige Mist durch das trockene Jahr kaum weiterentwickelte, Regen wird im gut tun, zusammen mit den Kompostpräparaten.
Die wirkliche rustikale Rustico-Küche hat trotzallem einen besonderen Hintergrund für unsere Improvisationskünstlerin Karin abgeben, die Stimmung hervorragend, das Gemüse, vieles aus unserem Garten, war köstlich.
Wir nutzten den neuen "Raum" für die Vorstellung von Fermentation und Survival-Techniken, da uns die Obrigkeit extrem gute Hinweise gibt auf Strom-Blackouts gibt und Nahrungsverknappung.
Seit ein paar Tagen hängen spezielle Kräuter im Zelt als Trocknungsvorbereitung, bis sie in Monique`s Scheune kommen im Unterdorf.
Zur Bio-Kontrolle ins Val Müstair.
Kräuterernte, nicht nur hier im Calanca-Tal, auch im Val Müstair, dem zweiten Sta.Maria, anlässlich der Biokontrolle, habe ich zusammen mit meinem Sohn Nikolas die Fahrt unternommen, immerhin ca 3,5 Std über drei Pässe und abends wieder erschöpft zurück.
Das Biozertifikat wird ausgestellt für 2023 und wir kommen in 2-3 Wochen wieder zum weitermähen und Kräuter einsammeln.
Wir haben dann doch überrascht festgestellt, das soviele Kräuter richtig schön sich entwickelt haben und einiges an Johanniskraut noch in Aussicht steht + Eberesche, mit rot gänzenden verlockenden Früchten.
Sogar Baldrian hat sich etabliert, Echinacea und das erste Tausenküldenkraut.
Aus dem alten Bestand hat Bärwurz weiter zugelegt, Johanniskraut ist massiv ausgebrochen, wilder Bertram breitet sich auch etwas aus, insgesamt erfreulich die Entwicklung. Die untere Feldentwicklung hinkt noch hinterher, etwas Kuhmist und eine Bodenlockerung sollen auf die Sprünge helfen, danach Ringelblume, Kamille, Bergackerbohne und Brotklee.
Brix - die Offenbarung.
Was ich vor drei Jahren in Neuseeland kennengelernt hatte und was eigentlich zum Messen von Oechsle- Zuckergehalt im Wein verwendet wird oder zur Fruchtreifebestimmung, das habe ich mir nach dem Video von Dr. Thomas Dykstra aus Kalifornien, sofort angeschafft.
Mit hoher Übereinstimmung sagen Praktiker und Landwirtschaftsberater, das erst ab einem Brix-Wert von 12, das Immunsystem der meisten Pflanzen ausreichend stabil ist. Gemessen wird der Wert an den jüngst entwickelten Blättern, meistens oben wegen der Orientierung zum Licht.
Das deckt sich mit meinen langjährigen Beobachtungen, das Pilze diesen Pflanzenbereich lange meiden, Läuse sich aber genau da wohlfüllen, wo der Zuckergehalt nicht ausreichend gross ist, andernfalls sterben die Läuse mit Zuckerschock in ein paar Sekunden.
Eine erste Übersichtsmessreihe habe ich begonnen mit Tomaten, Kohl, Salat und Topinambur.
Was kam dabei heraus? Die vieversprechendsden und vitalsten Tomaten haben es auf einen Wert von 10 gebracht, mit Blattflecken nur noch auf 4, Salat, Kohl, sowie Topinambur aus Cristianas Garten an einem bewölkten Tag zwischen 5 und 6.
Bei Bewölkung geht die Assimilationsleistung zurück, der Zuckergehalt sinkt, damit erklärt sich auch der Mehltaubefall zur Reifezeit nach Regen. Die Art des Regens mit Metallionen tut sicher ein Übriges dazu, das Giesswasser stammt immerhin aus derselben Quelle, eigentlich wäre eine Schwermetall-Ausleitung angesagt.
Deshalb sollen Tomatenblätter bei solch niedrigen Brix-Werten nicht mehr nass werden - weil die Widerstandskraft fehlt, in den Samen auch unterschiedlich weitergegeben wird.
Es liegt nicht an der Tomatenpflanze an sich, sondern an der mikrobiellen Besiedelung der Kulturböden, damit kann sich die Tomatenpflanze nicht mehr ausreichend mit Zucker versorgen und wie in einem Teufelskreislauf bewirkt das eine immer weiter sinkende Energieversorgung der Pflanze und der Bodenmitarbeiter.
So wie die Diversität unter den Menschen zurückgegangen ist, aussterbende Handwerke, ist die Diversität im Boden zurückgegangen. Zusammen mit der erlahmenden Bioelektrik, verlangsamt sich das System selbst. Erst ab einem Brix-Wert von ca. 6% kommt es zu einer Art langsamen Selbstheilung, die Pflanze ist aber immer noch mit purem Überleben beschäftigt.
Keine Pflanzenfeinde heisst im Umkehrschluss nicht, das die Pflanze einen hohen Brix-Wert und Zuckergehalt hat, sondern nur, das zuwenig Angreifer da sind, oder die spezialisierten fehlen.