Projekttagebuch
- Wozu uns dieses eine simple Wildkraut im Garten zwingt?
- Was tun am Nationalfeiertag - den Garten genauer anschauen, oder feiern?
Champignons mit Sauerkraut, mmmhhh.
Champignons mit Sauerkraut, mmmhhh.
Unser "Team" ist heute am Sonntag zusammen, um Pilze auszubringen und die verhagelten Weisskohlpflanzen in Sauerkraut umzuwandeln. Dabei verwenden wir "Direktsaat" von Champignon, Sackkultur mit Stroh und Holzspänen, sowie unsere Bohrlochmethode für Alkoholiker speziell geeignet.
Der Reihe nach, wir kaufen immer wieder braunen Champignon im Supermarkt, er ist am Häufigsten im Angebot, wir haben Pferdemist zur Verfügung, der inzwischen gut kompostiert ist, sowie den Frühbeetinhalt, der ebenfalls kompostierten Pferdemist enthält. Champignon (Agaricus), ein Sekundär-Saprophyt, also lebend auf bereits zersetztem Mist, bietet sich für unsere Situation an. Warum einen solchen ordinären Pilz kultivieren?
Wir haben wieder die Chance, wenn dem Pilz unsere Idee gefällt, dann ist der verrottete Pferdemist von den Pilzhyphen durchzogen, vom reifen Pilz mit Sporen ausgestattetr und so verteilen wir das Ganze im Garten.
Die Chance entsteht, das bei kräftiger organischer Düngung gerade bei den empfänglichen Kürbispflanzen immer wieder Champignons auftauchen können, ohne wieder zu "säen".
Die zweizte Variante stecken wir buchstäblich in den Sack, ein Kaffeesack wird gefüllt mit Pferdemistkompost, etwas Stroh und eingegraben direkt am Kompostplatz, gegossen (zwei Giesskannen), mit grünem Kompost-Vlies abgedeckt, um die Feuchtigkeit besser zu halten, nach zwei Monaten könnten Piltze auftauchen!
Zwei weitere Pilzarten kommen ebenfalls in Kaffeesäcke, Zitronenseitling und Lungenseitling, wachsend auf einer Mischung aus Holzhäckseleinstreumaterial und gehäckseltem Biostroh. Ebenfalls gut gewässert, stellen wir die Pilze in den Wald auf den Pilzplatz nahe der Quelle.
Die letzte Pilzart - rauchblättriger Schwefelkopf, ein Spezialist auf Nadelholz, wird über die Bohrlochmethode eingebracht und mit Weinkorken verschlossen. Das Substrat ist sowieso auf Sägemehlbasis angesetzt, das Loch mit 22mm ist komfortabel gross um die Pilzbrut sicher einzubringen, die Stammteile werden noch mit dünner Folie fast vollständig eingewickelt, damit sich das Pilzklima im Holz besser hält. Ein Wässern wird sinnvoll sein, da diese Fichtenhölzer schon länger trocken lagen.
Zum Thema einwickeln wäre zu sagen, das es wichtig ist keine Fermentation zu betreiben, sondern nur ein Pilzklima herzustellen, dh die Feuchtigkeit konstant herzustellen, andernfalls werden nur noch Trameten glücklich, die klassischen Holzzersetzer im trockenen Klima.
Weiter gehts mit Fermentation, nachdem der Hagel einige Weisskohlpflanzen im Wachstum schwer beschädigt hatte, war die Frage: stehen lassen oder verwerten?
Im Sommer fermentieren, macht das Sinn? Ja, sicher, denn jetzt sind eine Reihe von Pflanzen da, die zur klassischen Fermentationszeit im Herbst vielleicht gar nicht mehr da sind, wie Kapuzinerkresse.
Ich nehme wieder die Küchenmaschine, rolle Blätter zu einer "Zigarre", dann entstehen wieder schöne Streifen mit der Messerscheibe, ansonsten Schneiden mit dem Küchenmesser könnte etwas mühsamer werden, geht natürlich auch. Es wäre auch kein Riesenproblem ganze Blätter zu verwenden, dann muss ich aber Wasser mit Salz zugeben und die Fermentation könnte etwas langsamer von statten gehen, wie mit dem eigenen Pflanzensaft.
Mehr Aufmerksamkeit verlangt das Sortieren der Blätter, denn verschiedene Mitbewohner können auftauchen, wie Läuse und Raupen, nicht unbedingt appetitanregend, auch wenn uns die WHO in diese Richtung lenken möchte.
Kleine Note am Rande zu dem Inselktenthema: Eine grosse Zahl von Insekten sind gleichzeitig Omnibus für Viruserkrankungen, wie die Blattlaus, die angeblich das Kartoffelmosaikvirus überträgt.
Da in unserem klassischen Sauerkrauttopf noch ein Rest Kraut ist, nehme ich das kleine 20-ltr. Mostfass, welches die Bedingungen genausogut erfüllt, sich nur nicht so komfortabel befüllen lässt.
Die Schlussabdeckung geschieht mit einem schönen Blatt der grossen Klette + Quartzsteine darauf.
Ich verzichte jetzt auf die Frage, ob es sinnvoll wäre die Steine zu "programmieren", wichtiger ist die Verschmutzungen zu beseitigen, auch energetischer Natur.
Gewürzt wird das Kraut, das zusätzlich etwas Blätter von weissem Gänsefuss enthält, sowie Kapuzinerkressenblätter, mit etwas Salz, Kümmel, Fenchelsaat, Wacholderbeeren, Lorbeerblätter, Kreuzkümmel, von allem nicht zuviel, da die meisten Zusätze die Fermentation verlangsamen, es sollen lediglich die "Bad Guys" zurückgedrängt werden.
Intensives Kneten lässt den Saft herausquillen, der über die Salzzugabe erzeugt wird.
Jetzt wird auch klar, das Kimchi-Gemüse einen anderen Ansatz braucht, da Kneten die Gemüseteile ziemlich heftig verformen würde.
Ist es möglich, das halbvolle Fass weiter zu füllen? Ja, bei sorgfältiger Behandlung der Trennschicht, eventuellem Abnehmen der Deckschicht unter dem Klettenblatt, was eine Quelle für Hefen sein könnte.
Diesselbe Frage stellt sich immer wieder in landwirtschaftlichen Silos im Grossen, da ist es derselbe Prozess und dasselbe Prozedere. Die alten Holzsilos konnten oft nicht mit einer Ernte gefüllt werden, sondern mit mehreren Grasschnitten hintereinander.
Direkt im Garten fermentieren - unhygienisch? Wenn man daran glaubt, sicher, nur tausende von Jahren haben Menschen "unhygienisch" draussen Nahrung zubereitet und sind in der überzahl an Krankheiten wie Pest und Cholera gestorben oder in Kriegen und nicht an verdorbenen Lebensmitteln, damit ist für mich das Thema erldigt.
Etwas makaber der Vergleich mit Weideschlachtung wäre das Zerschneiden von Kohl direkt auf dem Feld, trifft den Nagel aber den Kopf, mit Krauthobel-stromlos noch einfacher, so muss der Generator den Strom liefern, da die Küchenmaschine etwas mehr Power braucht, wie der Solarwandler liefern kann.